12:00
RE-INVENTING GOVERNANCE
Marco Steinberg, ehemaliger assoziierter Professor an der Harvard Design School in Boston und Gründer von Snowcone & Haystack
Unser politisches System basiert auf Strukturen, die im 18 Jahrhundert entwickelt wurden – für die Rahmenbedingungen des 18. Jahrhunderts. Es überrascht also nicht, dass sie den gegenwärtigen Herausforderungen hinterherhinken.
Dies gilt im Besonderen für unsere Regierungen. Hier hilft nur ein radikaler Bruch mit den bestehenden Denkmustern. Denn echte Innovation kann nur dann stattfinden, wenn wir ausserhalb der altbewährten Strukturen arbeiten, nicht innerhalb.
Wie aber können wir unsere Regierungen reformieren? Welche Methoden führen zu echter Veränderung und wie können sie die Innovation fördern – nicht einzelner Bereiche, sondern ganzer Systeme.
Marco Steinberg, ehemaliger assoziierter Professor an der Harvard Design School in Boston sowie Büropartner des ehemaligen finnischen Premierministers Esko Aho über die Möglichkeiten, Regierungen und Systeme zu erneuern und für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu rüsten.
DIE VERANSTALTUNG FINDET AUF ENGLISCH STATT.
Die Plätze sind limitiert, Anmeldung wird empfohlen.
Cabaret Voltaire
Spiegelgasse 1
8001 Zürich
12:00
DATEN STATT T-REX
Dr. Robert Grass, Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften der ETH Zürich über das Konservieren von Wissen mittels DNA.
Wir generieren heute mehr Daten als wir speichern können, die Leistung herkömmlicher Medien stösst an ihre Grenzen. Nun eröffnet Mutter Natur neue Lösungsansätze: DNA als Datenspeicher. Die Zukunft der Genetik liegt also nicht allein in der Entwicklung neuer medizinischer Therapien oder in der Klonierung ausgestorbener Dinosaurier wie bei Jurassic Park, sondern sie legt möglicherweise auch die Grundlage für ein neues Zeitalter der Informationsgesellschaft.
Doch welche Möglichkeiten und welche Risiken ergeben sich aus biologischen Speichermedien? Für Unternehmen, für die Gesellschaft und für uns Bürger? Und vor welchen Herausforderungen steht die Wissenschaft, um DNA tatsächlich als Datenmedium nutzbar zu machen?
Der ETH Chemiker Dr. Robert Grass erklärt im Zmittagslabor, wie DNA die Wissensgesellschaft verändern könnte und worüber wir heute nachdenken müssen, um das morgen zu gestalten.
Cabaret Voltaire
Spiegelgasse 1
8001 Zürich
12:00
WIE VIEL MOBILITÄT BRAUCHT DER MENSCH?
Gedanken zu Energie, Raum und Zeit von Prof. Dr. Anton Gunzinger, Institut für Elektronik, ETH Zürich
Bewegungsfreiheit ist seit der Französischen Revolution ein Menschenrecht. Bis heute gilt die individuelle Mobilität als Symbol schlechthin für Freiheit und Selbstbestimmung. Die Konsequenzen heute gelebter Mobilität sind steigender Platz- und Energiebedarf, ein überlastetes Verkehrssystem und – obwohl wir immer schneller und häufiger unterwegs sind - weniger Zeit. Das bestehende Mobilitätssystem lebt vom Eigenkapital der Erde und ist immer weniger zukunftsfähig. Wie müsste Mobilität aussehen, die auch für kommende Generationen sinnvoll ist? Darüber macht sich im Zmittagslabor der Unternehmer, ETH-Professor und Buchautor Anton Gunzinger Gedanken.
12:15
WEARABLE COMPUTING – DIE VERMESSUNG DES MENSCHEN
Kleidung schützt den Menschen und lässt ihn gut aussehen. Wenn es nach Technologie-Giganten geht, überwacht sie bald auch unsere Vitalfunktionen und kartographiert lückenlos unsere Bewegungen – eine Entwicklung, die mit GPS und Beschleunigungssensoren in Smartphones losgetreten wurde. So generiert Wearable Computing eine neue Datenflut, die nur darauf wartet, verwendet zu werden. Wie die Technologie funktioniert, wo Überwachung lauert und wie man die Technologie sinnvoll einsetzt – darüber spricht Prof. Dr. Gerhard Tröster von der ETH Zürich.
W.I.R.E.LAB
Bärengasse 20 | 8001 Zürich
12:15
ZUFALL UND VORHERSAGBARKEIT
Prof. Dr. Angelika Steger (Professorin für Informatik am Institut für theoretische Informatik der ETH Zürich und Fellow am Collegium Helveticum)
Kopf oder Zahl? Das Ergebnis eines Münzwurfs ist zufällig und somit nicht vorhersagbar. Diese Aussage verwundert nicht. Was aber vielleicht verwundert ist, dass viele Prozesse in der Wissenschaft darauf beruhen, dass das Ergebnis von einer grossen Zahl von Münzwürfen vorhersagbare Eigenschaften hat. Angelika Steger erläutert dieses Prinzip an ganz unterschiedlichen Beispielen aus Informatik und Neurowissenschaften.
12:15
DER MENSCH IS A SAU
Prof. em. Andreas Pospischil; Institut für Veterinärpathologie, Universität Zürich
«Der Mensch wähnt manchmal ohne Grund, der andre sei ein Schweinehund … », sagt Eugen Roth. Kann der Mensch ein Schwein sein oder wie kommen Schweine zu der zweifelhaften Ehre mit Menschen verglichen zu werden? Vom Opfertier werden Schweine heute zu Organspendern für Menschen und damit stellt sich sich die Frage erneut, ob der Mensch ein Schwein sei.
12:15
DU SIEHST JA GESPENSTER!
Prof. em. Wulf Rössler; Klinische Psychiatrie, Universität Zürich
Sind «Aussergewöhnliche Erfahrungen» spezielle Erlebnisse oder doch nur psychische Störung? Dieser spannenden Frage ging der Psychatrie-Professor Wulf Rössler auf den Grund. «Aussergewöhnliche Erfahrungen» wie etwa Geistererscheinungen beschreiben hierbei eine Erfahrungswelt jenseits unserer sinnlich materiellen Welt, die wir mit unserem rational-naturwissenschaftlichen Weltbild nicht erklären können. Im «ZmittagsLabor» wurden spannende Beispiele präsentiert und eine Diskussionsgrundlage zur Frage geschaffen, wie die Wahrnehmung solcher Erfahrungen – beispielsweise Nahtoderlebnisse – unser Weltverständnis und unser tägliches Leben prägen.
12:15
GOTT UND TEUFEL – ZUR THEOLOGIE DES DIABOLISCHEN
PD Dr. Hartmut von Sass; Systematische Theologie, Universität Kiel
Drei Wochen vor Weihnachten nahm sich das «ZmittagsLabor» mithife des Theologen Hartmut von Sass dem biblischen Thema Gott und Teufel an. Zumeist erscheint der Teufel als ultimativer Gegenspieler Gottes, der gerade durch seine Stärke Gottes Macht bezeugt. Die «Theologie des Diabolischen» rechnet mit einer anderen Konstellation: Hier löst sich das klare Gegenüber von Gott und Teufel auf, indem der Satan den Allmächtigen in einen Handel hineinzieht, der Gott selbst zwielichtig erscheinen lässt. Anhand biblischer Zeugnisse wie das Buch Hiob wurde diese spannende Facette neu und gemeinsam mit dem Publikum durchdacht. Es stellte sich die Frage: Wie diabolisch kann Gott sein, ohne aufzuhören, Gott zu sein?
12:15
WIR HABEN KONTAKT
Cabaret Voltaire, Zürich
Prof. Philipp Theisohn
In dieser Ausgabe des «ZmittagsLabors» brachte uns der Literaturwissenschaftler Philipp Theisohn die Kommunikation mit Ausserirdischen näher. Was wären überhaupt die Voraussetzungen für einen extraterrestrischen Kontakt? Und was hätten wir den Ausserirdischen eigentlich zu sagen? Er berichtete von realen, fiktiven und oftmals auch amüsanten Versuchen, mit intelligenten Allbewohnern in Kontakt zu treten. Etwa, als man 1977 an Bord der beiden Raumsonden Voyager 1 und 2 Audiodateien mitnahm, auf denen unter anderem Grüsse in 55 Sprachen, einschliesslich Walgesänge, Musikstücke und eine Friedensbotschaft des damaligen UN-Generalsekretärs zu hören waren. Letztlich, da waren sich Theisohn und die Zuhörer einig, verraten die menschlichen Vorstellungen von ausserirdischem Leben und die Versuche, mit Ausserirdischen zu kommunizieren auch viel über uns selbst.
12:15
SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER WAND
Cabaret Voltaire, Zürich
Prof. Gerd Folkers, Direktor Collegium Helveticum
Spiegelbilder und die damit einhergehenden Phänomene bildeten den thematischen Auftakt der Veranstaltungsreihe «ZmittagsLabor – Stammtisch für Wissenshungrige». Unterhaltsam und mit allerhand anschaulichen Beispielen klärte Gerd Folkers auf, inwieweit sich Spiegelungen in der Natur in ihren physikalischen Eigenschaften unterscheiden oder warum die Unterscheidung von links und rechts nicht immer so eindeutig ist, wie wir meinen.